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Die Egerländer "Heimatstube"

Ein besonderes Ereignis war mit dem Vinzenzifest 1970 verbunden: Die seit langem geplante Egerländer Heimatstube wurde vom Bürgermeister Kaiser eröffnet. Fast dreißig Jahre lang war sie im alten Schul- und Rathaus im Stadtteil Unterbohingen untergebracht.

 

Der Lebenslauf der Egerländer Heimatstube



20.September 1965: Toni Rödl, Stadtrat der Stadt Wendlingen am Neckar, wandte sich in einem Schriftsatz an den Gemeinderat der Stadt, Wendlingen am Neckar sollte die Patenschaft über alle Egerländer in Baden-Württemberg übernehmen, um dem Wunsch der Egerländer zu entsprechen, ihnen in Wendlingen eine besondere Heimatstadt zu erhalten, wie das einst Eger war.

 

11. November 1965: In Anbetracht der Tatsache, dass die Egerländer mit dem Wiederaufleben des Egerer Vinzenzifestes in Wendlingen am Neckar der Stadt einen großen Dienst erwiesen haben, sie weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt gemacht haben, beschloss der Gemeinderat in seltener Einmütigkeit einstimmig , die Patenschaft über die in Baden-Württemberg lebenden Egerländer zu übernehmen.


27. August 1966: Das 15. Vinzenzifest war der äußere Rahmen für die Patenschaftsfeier, bei der Bürgermeister Helmut Kaiser die Patenschaftsurkunde dem Landesvüarstäiha Toni Rödl überreichte. Viel Prominenz war bei der Feier anwesend, Bundesminister Dr.Seebohm, der Nürtinger Landrat Dr.Schaude, der Göppinger Oberbürgermeister Dr.König, sowie Staatssekretär Sepp Schwarz, um nur einige zu nennen.


24. August 1968: Das 17. Vinzenzifest wurde überschattet vom Einmarsch der Warschauer- Pakt- Staaten in die Tschechoslowakei; Mitleid konnte man kaum spüren. Viel wichtiger waren die weitreichenden Beschlüsse des Wendlinger Gemeinderates: 1. es soll eine Egerländer Heimatstube entstehen, 2. es soll ein Patenschaftsrat ins Leben gerufen werden.


30. August 1969: Zum 18. Vinzenzifest war lediglich der 2. Beschluss in die Tat umgesetzt worden. Im großen Ratssaal des Wendlinger Rathauses trat der erste Patenschaftsrat zusammen. Der Vorsitzende war Bürgermeister Helmut Kaiser, Patenschaftsräte waren die Stadträte Aldinger, Mayer und Lutz und von den Egerländern Hubatschek, Anton Lenhard und Ströher. Als Gäste kamen hinzu die Bundestagsabgeordneten Dr.Anton Stark und Ernst Paul, sowie vom Stuttgarter Innenministerium Ministerialdirigent Hasenöhrl.

Bürgermeister Kaiser gab bekannt, dass nun auch der erste Beschluss von 1968, die Egerländer Heimatstube , verwirklicht werden könne. Der Gemeinderat von Wendlingen hatte einstimmig beschlossen, dass ein Klassenzimmer im alten Unterboihinger Schul- und Rathaus, das durch einen Schulneubau frei geworden war, für die Egerländer zur Verfügung stehe.


29. August 1970: Bürgermeister Kaiser eröffnet die lange geplante Egerländer Heimatstube im alten Unterboihinger Schul- und Rathaus. Sie war dort fast 30 Jahre lang an jedem Sonntag, zu besonderen Anlässen und auf Voranmeldung geöffnet. Die Besucher erhielten auf Wunsch erschöpfende Auskunft zu den Exponaten und zu Fragen nach Vertreibung usw.


28. August 1982: Verabschiedung des Papiers „Grundsätze für die Patenschaft der Stadt Wendlingen am Neckar für die Heimatgruppe der in Baden-Württemberg beheimateten Egerländer“.

Speziell die Heimatstube betreffend steht dort unter II-1.Allgemeine Patenschaftspflege:

"Die Patenstadt soll mit ihren Einrichtungen die Möglichkeit bieten, dass die Egerländer ihre Treffen, Ausstellungen, Vorträge und Arbeitstagungen in der Patenstadt durchführen können. Sie überlässt der Egerländer Heimatgruppe einen Raum, welcher als Heimatstube eingerichtet wird und in dem gleichzeitig die Egerländer Heimatkartei untergebracht werden kann.
Für den Fall, dass die Heimatgruppe der Egerländer in Baden-Württemberg aus irgendwelchen Gründen nicht mehr in der Lage ist, die Aufgaben im Rahmen der Verwaltung der Egerländer Heimatstube in der Patenstadt selbst zu erfüllen, übernimmt die Patenstadt Wendlingen am Neckar die Trägerschaft der Heimatstube, ggfs. auch im Rahmen eines Heimatmuseums."
Soweit der die Heimatstube direkt betreffende Text des Papiers, dessen weitere Punkte natürlich indirekt auch die Arbeit der Heimatstube betreffen.


14. Feber 1998: War der von der Gemeindeverwaltung festgesetzte Termin für die Räumung der Heimatstube im „Alten Schulhaus“. Der Umzug von Inventar und Exponaten erfolgte teilweise in das barocke „Alte Pfarrhaus“, in die Räume der Gmoi Wendlingen im „Kling-Bau“ und die Vitrinen wurden im Unter- und Obergeschoss des Rathauses untergebracht,- ein sehr weiser Beschluss von Bürgermeister Hesky, wie sich im Nachhinein zeigte.
Vorher erfolgte bei grimmiger Kälte drei Wochen lang die Inventarisierung und Erfassung der rund 350 Exponate auf Listen und Film. Die Erfassung von einigen hundert Büchern musste auf später verschoben werden und konnte durch die widrigen Umstände bei der Lagerung der Bücher bis heute nicht nachgeholt werden.
Nach dem Umzug musste in den neuen Räumen im „Alten Pfarrhaus“ Ordnung gemacht werden, es wurde in Windeseile eine vorzeigbare Heimatstube eingerichtet. Das Allerwichtigste aber war, die Vitrinen im Rathaus mussten wieder “sehenswert” gemacht werden. Hier wurden die wertvollsten Exponate untergebracht.


12. August 2000: „Wie es weiter geht mit der “Stube” wird zu gegebener Zeit berichtet werden“.
So endete im Gmoibladl der Gmoi z´Wendlingen (Jahrg.26, April/Mai 98) der Bericht vom Umzug der Heimatstube am 14.2.1998 vom “Alten Schulhaus” in das “Alte Pfarrhaus”.
Und so ging es weiter: Der 12. August 2000 wurde von der Stadtverwaltung für einen weiteren Umzug festgelegt. Begründung: Das “Alte Pfarrhaus” muss frei sein für die anstehenden Renovierungsarbeiten, nach deren Abschluss die „Egerländer Heimatstube“ im neuen Glanz dort wieder besucht werden kann. Diesmal ging es von unserem als „Festkanzlei“ eingerichteten Raum im “Alten Pfarrhaus”, in einen Kellerraum der Firma Otto, - damit begann das Elend! Der Raum muss gemeinsam mit dem Museumsverein von uns genutzt werden. Da der gemeinsame Umzug wegen der Fahrzeuge des Bauhofs schnell über die Bühne gehen musste, fanden wir unsere Sachen verstreut unter den Gerätschaften (Pflüge, Eggen, Putzmühlen usw.) des Museumvereins wieder. Es wurde versucht die Sachen zu „entflechten“, was uns bis heute, trotz mehrerer Anläufe und Versuche nicht gelungen ist. Die Lagerung ist alles andere als den teils wertvollen Exponaten und Büchern zuträglich. Das zeigte sich, als wir für eine Ausstellung Exponate zusammenstellen mussten.


12. August 2002: Im Stuttgarter Kaufhaus KARSTADT-Stadtmitte wird eine Ausstellung mit dem Titel „Die Egerländer, Reflexionen aus Kunst, Kultur und Tradition“ gezeigt. Die Anregung dazu ging von der Verwaltung der Stadt Wendlingen aus.Ausstellung im Stuttgarter Kaufhaus Karstadt: Die Egerländer, Reflexionen aus Kunst, Kultur und Tradition
Die Ausstellung in 2 Schaufenstern und im 1.-, 2.- und 3. Stock, jeweils am Rolltreppen-Aufgang, war ein Erfolg, die Mühe hatte sich gelohnt. Zufrieden sein konnten die Egerländer, aber auch unser Patenonkel Bürgermeister Hesky konnte mit seinen Patenkindern, den Egerländern, zufrieden sein.
Unter dem Titel „Das Vinzenzifest im Lauf der Jahre“ lief auf einem Großbildfernseher den ganzen Tag über das Video „50.Vinzenzifest in Wendlingen am Neckar“ (SWR - Feste und Bräuche, Leitung Gerd Motzkus ), eine Sendung über uns Egerländer, mehr aber noch eine Werbesendung für unsere Patenstadt Wendlingen am Neckar. Abgerundet wurde das Ganze durch ein Plakat vom 1. Vinzenzifest und eine Schautafel mit Bildern und Berichten von herausragenden Vinzenzifesten.
Nach einer Vorbereitungszeit von 3 Wochen mit viel Arbeit, hauptsächlich die Erstellung der Texte kostete Zeit und Mühe, waren alle Exponate mit Text zusammengestellt. Dabei zeigte sich, dass die ungeordnete Lagerung der Exponate im Otto-Bau nicht nur viel Mühe bei ihrer Auffindung macht, sondern dass auch einige Exponate stark gelitten haben. Sehr negativ machte sich dabei die Lagerung unserer Bücher bemerkbar, die wir als Quellenmaterial für die Texte benötigten und die lange Suchzeiten beanspruchten, ganz abgesehen vom angegriffenen Zustand der Bücher. Abhilfe ist also dringend geboten.


28. April 2003: Die „Egerländer“ werden in dem 2004 fertig gestellten Teil des Stadtmuseums entsprechend repräsentiert werden, so der Beschluss des Patenschaftsrates. Dazu die folgende Begründung:
Inzwischen wurde, aus welchen Gründen auch immer, eine Teilung der baulichen Maßnahmen am Stadtmuseum vorgenommen; Phase 1: Ausbau „Altes Pfarrhaus“, Phase 2: restliche Baumaßnahmen (Scheuern und Verbindung der Gebäude). Termin für die Eröffnung des 1. Teiles (allgemeines Museum) soll der Sommer 2004 sein.
Da damit die Neu-Eröffnung der Egerländer Heimatstube erst später erfolgen kann, sollen „die Egerländer“ in den 2004 fertig gestellten Räumen des Museums entsprechend dargestellt werden, so die Vereinbarung mit Frau Dr.Häffner. Eine Zustimmung der Gemeindeverwaltung dazu erfolgte bei der Patenschaftsrat-Sitzung am 28.4.2003 in Wendlingen. Das Thema der Präsentation wird lauten:

Die Egerländer in der Stadt Wendlingen am Neckar.
Woher, wann, warum, wie, kamen die Egerländer nach Baden-Württemberg, nach Wendlingen.
Die Egerländer als Bürger Wendlingens.


Planung und Ausführung wird durch Frau Dr. Häffner erfolgen. Die Egerländer sind für den Inhalt sowie für die Bereitstellung der Exponate und Texte zuständig.
Da für die Darstellung obiger Themen bei der jetzigen Planung nur wenige Quadratmeter zur Verfügung stehen, die Themen aber sehr viel „Bild, Text und Ton“ verlangen, sind wir zu der Überzeugung gekommen, dass ein Multimedia-System das geeignete Mittel ist, um den Themen einigermaßen gerecht zu werden. Es muss dafür gesorgt sein, dass die Exponate ohne “Führung” verständlich dargestellt werden, sich ein “Erklärer” erübrigt.
 

In dem Zusammenhang sollten die folgenden Punkte verwirklicht werden:


?? Der Raum für die „Egerländer“ sollte jeweils über das Vinzenzifest als Festkanzlei nutzbar

      sein.
?? Die Vitrinen verbleiben im Rathaus, bis eine geeignete Heimatstube (> 70 m2 ) bezogen

      werden kann.
?? Das Lager Otto-Bau muss in einen den Exponaten gerecht werdenden Zustand versetzt

      werden.
?? Zu Schaden gekommene Exponate werden entsprechen restauriert.
?? Die gelagerten Gegenstände müssen jederzeit ohne Schwierigkeiten erreich- und nutzbar

     sein, um die Quellen zu den gezeigten Texten bereitstellen zu können und von Zeit zu Zeit

     einen Wechsel der Exponate vornehmen zu können.
 

Oskar Storm, Neuhausen/Filder, August 2003
 


Quellen:

Gerhard Hergenröder: „Von der Eger an den Neckar“, Chronik der Egerl.Gmoi Wendlingen am Neckar 1999
Stadt Wendlingen: „Grundsätze für die Patenschaft der Stadt Wendlingen am Neckar für die Heimatgruppe der in Baden-Württemberg beheimateten Egerländer“.

 

Die Egerländer im Wendlinger Stadtmuseum


Die Egerländer im Wendlinger Stadtmuseum